Wer die richtigen Maßnahmen trifft und eine gesunde Lebensweise wählt, kann das Risiko dieser Demenzerkrankung verringern!
Es war im Jahre 1901, als der deutsche Neurologe und Psychiater Alois Alzheimer (1864-1915) erstmals eine Krankheit beschrieb, die fortan seinen Namen tragen sollte. Heute weiß man, dass „Morbus Alzheimer“ für mehr als die Hälfte aller Demenzerkrankungen verantwortlich ist: Das sind derzeit allein in Deutschland fast 700.000 Personen und weltweit mehr als 30 Millionen Menschen!
Auffällig ist, dass die Alzheimer-Krankheit vor allem ältere Menschen heimsucht: Während in Deutschland bei den 65-Jährigen etwa zwei Prozent unter Alzheimer leiden, sind es bei den 75-Jährigen rund sechs Prozent und bei den 85-Jährigen nicht weniger als zwanzig Prozent! Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass die Tendenz steigend ist: Schätzungen zufolge soll sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 in Deutschland nahezu verdoppeln und weltweit sogar mehr als verdreifachen!
Doch was versteht man eigentlich unter Morbus Alzheimer? Noch, bevor erste Symptome auftreten, bilden sich im Gehirn der Betroffenen als „Plaques“ bezeichnete Ablagerungen, welche die Funktionsfähigkeit der Nervenzellen immer mehr beeinträchtigen. Im Laufe der Zeit sorgt dieser degenerative Prozess dafür, dass die Wahrnehmung, die Lernfähigkeit, das Gedächtnis, die Orientierung und das logische Denken der Patienten immer mehr eingeschränkt werden.
Ein schleichender Prozess
Nach und nach verlieren die Betroffenen ihr Sprachvermögen, ihre Feinmotorik und schließlich ihre Persönlichkeit, bis sie nicht mehr in der Lage sind, ihren Lebensalltag ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Leiden sogar dazu führen, dass die Patienten ihre Partner oder Partnerinnen und ihre Angehörigen nicht mehr erkennen. Nicht selten kommt es auch zu Stimmungsschwankungen sowie zu scheinbar grundlosen Wut- und Gewaltausbrüchen.
Während man über den Krankheitsverlauf sehr gut Bescheid weiß, ist die Ursache für die degenerativen Veränderungen des Gehirns bei Morbus Alzheimer bis heute nicht restlos geklärt. Einerseits wurde eine gewisse genetische Veranlagung nachgewiesen: So etwa gibt es bei fünf bis zehn Prozent der Patienten eine auffällige Häufung der Erkrankung in der Familie.
Andererseits deuten Forschungen darauf hin, dass Prionen, also Proteine, wie sie auch bei der Entstehung des Rinderwahns BSE beteiligt sind, eine auslösende Wirkung haben können. Einig ist man sich jedenfalls, dass neben dem natürlichen Alterungsprozess des Organismus vor allem Diabetes, Cholesterin, Bluthochdruck und nicht zuletzt Übergewicht die Entstehung von Alzheimer fördern können.
Rechtzeitige Gegenmaßnahmen
An dieser Stelle sei betont, dass nicht jede Form der Demenz mit Alzheimer gleichzusetzen ist. Die altersbedingte Vergesslichkeit betrifft fast ausschließlich das Gedächtnis, während andere Gehirnfunktionen und praktische Fähigkeiten weitgehend intakt bleiben. Das ist bei der Alzheimer-Krankheit leider nicht der Fall, die darüber hinaus weitaus schneller verläuft.
Einigkeit herrscht unter Medizinern weitgehend darüber, dass Alzheimer zwar nicht heilbar ist, aber die Gefahr einer Erkrankung verringert oder zumindest hinausgezögert werden kann, wenn die maßgeblichen Risikofaktoren vermieden oder wenigstens reduziert werden.
Es gibt aber auch Ärzte, die der Überzeugung sind, Alzheimer könne vermieden – ja im Frühstadium sogar geheilt werden! Der Mediziner, Molekulargenetiker und Extremsportler Dr. Michael Nehls etwa wirkte an den Universitäten Freiburg, Heidelberg, Frankfurt, Hannover und San Diego maßgeblich an der Erforschung von Erbkrankheiten mit und beschreibt in seinen Büchern „Die Alzheimer-Lüge“ und „Alzheimer ist heilbar“ das Leiden als eine verhaltensbedingte Mangelerkrankung, die mit der richtigen Lebensweise sehr wohl in den Griff zu bekommen ist.
Richtige Ernährung
US-Forscher entdeckten jedenfalls, dass eine Kombination aus Cholin, Omega-3-Fettsäuren, den Vitaminen B und E sowie Antioxidantien, wie sie in der mediterranen Küche verbreitet ist, der Entstehung von Alzheimer entgegenwirkt. Die vitaminähnliche Substanz Cholin ist ein wichtiger Baustein des Neurotransmitters Acetylcholin und vor allem in Leber, aber auch in Weizenkeimen, Sojabohnen und nicht zuletzt in fetten Nüssen reichlich vorhanden.
Die wichtigen Omega-3-Fettsäuren finden sich in fetten Meeresfischen wie Lachs, Makrele, Hering, Sardine oder Thunfisch, aber auch in Chia-, Lein- und Rapsöl und beugen nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, sondern auch der Entstehung von Alzheimer. Vitamin B findet sich in Leber und Fisch, aber auch in Milchprodukten, Spinat, Grünkohl, Zucchini und Avocados. Vitamin E ist hingegen eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die vor allem in Oliven-, Sonnenblumen- und Weizenkeimöl, aber auch in Nüssen und Aprikosen vorkommt.
Antioxidantien wie sie etwa als EGCG im Grünen Tee enthalten sind, können aktuellen Studien zufolge die Bildung der schädlichen Plaques im Gehirn verhindern – und anscheinend sogar bestehende Plaques wieder auflösen! Besonders viele Antioxidantien finden sich auch in Beeren sowie in Kurkuma, dessen Wirkstoff Kurkumin stark entzündungshemmend wirkt und eine verlangsamende Wirkung auf die Entstehung von Alzheimer hat.
Geistiges und körperliches Training
Besonders wichtig ist es aber auch, dafür zu sorgen, dass das Gehirn fit bleibt! Vor allem im Rentenalter sind die grauen Zellen oft nicht mehr so gefordert wie im Berufsalltag – und verkümmern ähnlich wie Muskelzellen, die nicht beansprucht werden. Umso wichtiger ist es, das Gehirn immer wieder mit neuen Aufgaben zu versorgen: Versuchen Sie, sich Ihre Besorgungen zu merken, indem Sie auf einen Einkaufszettel verzichten! Lösen Sie Kreuzworträtsel und andere Denkspiele, statt den ganzen Tag in die Flimmerkiste zu starren! Und lesen Sie ein gutes Buch, statt nur zu faulenzen!
Doch nicht nur das Gehirn selbst will fit gehalten werden: Es gibt tatsächlich auch einen Zusammenhang zwischen Muskeln und Gehirn! Laut „Journal of the American Medical Association“ zeigt eine Untersuchung der Universität Kopenhagen, dass unsere Muskeln nicht nur die Bewegung steuern, sondern auch das wichtigste Stoffwechselorgan des Körpers sind: Wer seine Muskeln regelmäßig beansprucht, beugt nicht nur Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, sondern aktiviert auch die Durchblutung des Gehirns, was die Entstehung von Alzheimer hemmt!
Gleichwohl sollten Sie auch darauf achten, dass Sie genügend Schlaf bekommen: Da im Schlaf Informationen vom Hippocampus in den Neocortex übertragen werden, kann Schlafmangel nicht nur zu Konzentrationsstörungen führen, sondern auch die Entstehung von Alzheimer fördern!
Achtung: Bitte betrachten Sie unsere Gesundheitstipps als unterstützende Maßnahmen und konsultieren Sie bei Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker!
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