Hohe Blutfettwerte sind eine typische Zivilisationserscheinung und können zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Lesen Sie hier, wie Sie den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise senken und niedrig halten können!
Cholesterin ist in aller Munde, soll es zahlreichen Studien zufolge doch maßgeblich an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Beschwerden beteiligt sein. So hat es sich mittlerweile herumgesprochen, dass jeder, der gesund leben und bis ins hohe Alter fit bleiben möchte, auf seine Blutfettwerte achten sollte. Viele Leute wissen aber gar nicht, was Cholesterin eigentlich ist, wie es auf den Organismus wirkt und warum es einen derart negativen Einfluss auf den Körper haben kann!
Als Cholesterin bezeichnet man unterschiedliche, zur Gruppe der Lipide gehörende Fettmoleküle, die eine unverzichtbare Rolle in jedem menschlichen und tierischen Organismus spielen. Es gelangt auf zwei verschiedene Arten in den Körper: Einerseits wird es von ihm selbst hergestellt – vor allem im Darm und in der Leber. Andererseits wird es durch die Nahrung aufgenommen – und hier naturgemäß vor allem in Form von fetten Speisen.
Da der Organismus das Cholesterin ja selbst produziert, kann davon ausgegangen werden, dass es im Grunde genommen eigentlich gar nichts Schlechtes ist – im Gegenteil: Es leistet einen derart unverzichtbaren Beitrag zum Zellaufbau und zur Hormonproduktion, dass wir ohne Cholesterin gar nicht leben könnten! Dass Cholesterin eine negative und sogar schädliche Wirkung haben kann, hängt damit zusammen, dass zunächst einmal zwei Arten von Cholesterin unterschieden werden und andererseits auch in diesem Fall die Menge das Gift macht!
HDL und LDL
Einerseits wäre da das „gute“ HDL-Cholesterin: High Densitiy Lipoprotein transportiert überschüssige Blutfette aus dem ganzen Körper in die Leber, wo diese anschließend abgebaut werden. Damit „säubert“ das HDL-Cholesterin alle Arten von Geweben und wirkt somit auch den gefürchteten Gefäßverengungen entgegen.
Andererseits hätten wir da das „böse“ LDL-Cholesterin: Low Densitiy Lipoprotein transportiert Blutfette in den Körper. Besteht ein Überschuss, so lagern sich diese an den Gefäßwänden ab, wodurch es vor allem in den Arterien immer enger und enger wird, bis die Blutzufuhr und damit auch der Transport lebensnotwendiger Nährstoffe zu Geweben und Organen nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann.
Das führt in weiterer Folge zu einer ganzen Reihe von Beschwerden und Erkrankungen wie Arteriosklerose, Gallensteinen und sogar Alzheimer. Lebensbedrohlich kann es werden, wenn der Herzmuskel oder das Gehirn nicht mehr richtig versorgt werden und es zum Herzinfarkt oder zum Schlaganfall kommt.
Gesunder Lebensstil
Wie hoch sollen die Blutfettwerte also sein? Das lässt sich gar nicht so leicht beantworten, denn die von Ärzten empfohlenen Grenzwerte wurden in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive gesenkt. Lag die Obergrenze vor vier Jahrzehnten noch bei 240 mg/dl, so sind sich die meisten Mediziner heute darüber einig, dass der Wert 200 mg/dl eigentlich nicht übersteigen sollte. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass der LDL-Spiegel unter 160 mg/dl und der HDL-Spiegel über 40 mg/dl liegt. Bisher nicht befriedigend geklärt ist das Phänomen, dass ein zu hoher Cholesterinwert für Frauen anscheinend weniger ernste Folgen hat als für Männer …
Da zu hohe Blutfettwerte lange Zeit weder gravierende Beschwerden noch erkennbare Schmerzen verursachen, wissen viele Menschen gar nicht, wie es um ihren Cholesterinspiegel bestellt ist. Das können Sie allerdings ganz einfach im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung herausfinden, bei der für gewöhnlich alle wichtigen Blutwerte im Labor bestimmt werden.
Sollte das Ergebnis nicht ganz Ihren Vorstellungen entsprechen und Sie Ihren Cholesterinspiegel wieder in den Normbereich bringen müssen, so steht Ihnen eine Reihe von natürlichen Hilfsmitteln zur Verfügung, die einen wertvollen Beitrag dazu leisten. Grundvoraussetzung für ordentliche Werte ist ebenso wie für eine gute Allgemeinverfassung ein gesunder Lebensstil. Achten Sie also zunächst einmal darauf, dass Sie genügend Schlaf bekommen, Stress vermeiden, möglichst wenig Alkohol und Nikotin konsumieren und regelmäßig Sport in einem vernünftigen Ausmaß betreiben, denn die Bewegung kurbelt den Fettstoffwechsel und damit auch den Cholesterinabbau an!
Richtige Ernährung
Von besonderer Bedeutung ist natürlich eine gesunde Nahrung, die Sie nicht zu spät am Abend zu sich nehmen sollten, da das ebenfalls die Cholesterinproduktion fördert. Der Speiseplan sollte nicht nur ausgewogen sein, sondern vor allem fettarm – wobei unter „fettarm“ besonders ein geringes Maß an gesättigten Fettsäuren zu verstehen ist. Während Fleisch und üppige Milchprodukte einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufweisen, überwiegen beim Fisch ungesättigte Fettsäuren: Vor allem Wildlachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren, welche überschüssige Blutfette reduzieren.
Vergessen Sie auch nicht, zum Kochen Pflanzenfett wie etwa Raps-, Oliven- oder Sonnenblumenöl zu nehmen, denn Cholesterin kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor, nicht in pflanzlicher Nahrung. Sehr wohl aber enthalten viele pflanzliche Produkte Substanzen, die Cholesterin abzubauen helfen. Wer etwa Knabbergebäck liebt, sollte Chips & Co. bleiben lassen und auf Nüsse umsteigen. Egal, ob es sich um Wal-, Hasel-, Macadamia- oder Kokosnüsse handelt, um Mandeln oder gar um Erdnüsse, die ja eigentlich Hülsenfrüchte sind: Sie alle haben einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und reduzieren das LDL-Cholesterin spürbar! Auch die im Lecithin der Sojabohne enthaltenen Phospholipide, das Beta-Glucan in Haferflocken sowie die Ballaststoffe in Quinoa und Chia-Samen helfen, Cholesterin abzubauen.
Obwohl die Avocado zu rund 20 Prozent aus Fett besteht, erhöht sie den Cholesterinspiegel keineswegs, sondern verringert ihn: Verantwortlich dafür sind die ungesättigten Fettsäuren, die das nützliche HDL-Cholesterin fördern und das schädliche LDL-Cholesterin reduzieren. Doch auch der hohe Anteil an Pektinen und Pottasche im Apfel sowie die Polyphenole im Granatapfel senken den Cholesterinspiegel erheblich. Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass auch der aus Mexiko stammende Nopal-Kaktus einen ausgesprochen hohen Pektingehalt aufweist, sodass ein aus ihm zubereiteter Tee bei regelmäßigem Genuss den Cholesterinwert spürbar verringert!
Achtung: Bitte betrachten Sie unsere Gesundheitstipps als unterstützende Maßnahmen und konsultieren Sie bei Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker!
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