So bleiben Sie geistig rege!

Der Herbst des Lebens hält leider nicht nur Freudiges bereit: Der mit dem Alterungsprozess oft verbundene geistige Abbau ist sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen eine Belastung! Lesen Sie hier, wie Sie diese Gefahr verringern und Ihre Seele bis ins hohe Alter jung halten können!

Wie heißt es doch so schön: Alt werden will jeder, doch alt sein will keiner! Warum? Weil viele Menschen mit dem Altsein in erster Linie einen Lebensabschnitt verbinden, der durch den Verlust von Schönheit und Fitness sowie durch vermehrt auftretende psychische und physische Gebrechen gekennzeichnet ist – und das leider nicht ganz zu Unrecht! Während sich aber viele körperliche Verfallserscheinungen lindern, hinauszögern oder wenigstens durch Operationen oder Therapien einigermaßen in den Griff kriegen lassen, ist das beim geistigen Abbau wesentlich schwieriger. So stellen die unterschiedlichen Formen der Demenz sowohl für die Betroffenen als auch für deren Angehörige eine große Herausforderung und eine bisweilen kaum zu bewältigende Belastung dar!
Doch was muss man sich eigentlich unter „Demenz“ vorstellen? Darunter versteht man eine Kombination von Symptomen, die typisch für den Abbau von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten sind. Hierzu gehören vor allem die zunehmende Störung zunächst des Kurzzeit- und später auch des Langzeitgedächtnisses sowie eine fortschreitende Einschränkung der Wahrnehmung, der Orientierung, des logischen Denkvermögens, der sprachlichen Fähigkeiten, der Lernfähigkeit und mitunter sogar der Motorik.

Degenerative Prozesse

Für die meisten Formen der Demenz sind die Ursachen inzwischen geklärt und fast immer in degenerativen Prozessen im Gehirn zu suchen. Bei der vaskulären Demenz handelt es sich um Durchblutungsstörungen des Gehirns, bei der Pick-Krankheit und der Lewy-Körper-Demenz um krankhafte Veränderungen der Nervenzellen. Für mehr als die Hälfte der Demenzerkrankungen ist aber Morbus Alzheimer verantwortlich. Hierbei bilden sich noch vor dem Auftreten der ersten Symptome Ablagerungen im Gehirn, die als „Plaques“ bezeichnet werden und die Funktionsfähigkeit der Nervenzellen mehr und mehr beeinträchtigen.
Auffällig ist, dass die Häufigkeit von Demenzerkrankungen mit zunehmendem Alter spürbar ansteigt: Während in Deutschland bei den 65-Jährigen rund zwei Prozent darunter leiden, sind es bei den 75-Jährigen etwa sechs Prozent und bei den 85-Jährigen nicht weniger als 23 Prozent. Bei jenen Leuten, die über 90 Jahre alt sind, ist sogar jeder Dritte betroffen! Da die Menschen rund um den Globus immer älter werden, ist es somit nur logisch, dass auch die Zahl der Demenzpatienten in Zukunft steigen wird: Schätzungen zufolge leiden derzeit weltweit knapp 50 Millionen Menschen unter diesem pathologischen Formenkreis – bis zum Jahr 2030 dürften es über 75 Millionen und im Jahr 2050 weit über 100 Millionen sein!

Rechtzeitige Gegenmaßnahmen

Leider sind nur weniger Formen der Demenz reversibel – also heilbar. In den meisten Fällen gilt: Jene Regionen des Gehirns, die beschädigt oder zerstört sind, gelten unwiderruflich und für immer als funktionsuntüchtig. Umso wichtiger ist es, mit jenen Maßnahmen, die helfen können, den Degenerationsprozess zu verhindern oder wenigstens zu verlangsamen, so früh wie möglich zu beginnen!
Zunächst gilt es, die Risikofaktoren, welche das Auftreten einer Demenzerkrankung fördern, zu minimieren: Das sind in erster Linie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen. Somit ist eine gesunde, ausgewogene sowie fett- und zuckerarme Ernährung ebenso unerlässlich wie ausreichende Bewegung an der frischen Luft sowie der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum. Auch einer möglichst frühzeitigen und umfangreichen Behandlung von Diabetes und Depressionen kommt eine bedeutende Rolle zu.

Training für das Gehirn

Neben einer gesunden Lebensweise und einer entsprechenden medizinischen Vorsorge gibt es noch eine ganze Reihe von Maßnahmen, die jeder für sich ergreifen kann, um bis ins hohe Alter geistig rege zu bleiben und das Leben entsprechend genießen zu können. Dazu gehört unter anderem, dass Sie Ihr Gehirn ebenso trainieren wie Ihren Bewegungsapparat!
Im Rentenalter werden Ihre grauen Zellen ja meist nicht mehr im selben Maße gefordert wie zu jener Zeit, als Sie noch mitten im Berufsleben standen. Die Folge ist die, dass die Gehirnzellen ähnlich verkümmern wie Muskelzellen, die nicht ausreichend und regelmäßig beansprucht werden. Bemühen Sie sich daher, Ihr Gehirn immer wieder zu fordern, indem Sie ihm stets neuen Aufgaben stellen! Verzichten Sie nach Möglichkeit auf einen Einkaufszettel und versuchen Sie stattdessen, sich Ihre geplanten Besorgungen zu merken! Machen Sie regelmäßig Denkspiele, lösen Sie Kreuzworträtsel und lesen Sie viel, statt von früh bis spät vor dem Fernsehgerät zu sitzen!

Positives Denken

Wie in vielen anderen Bereichen des Daseins gilt auch eine positive Lebenseinstellung als enorm wichtiger Faktor, damit das Alter zu einem „goldenen Herbst“ wird! Eine Studie unter Hundertjährigen ergab, dass die einzigen Eigenschaften, die alle gemeinsam hatten, Humor und eine optimistische Grundhaltung waren! Dazu gehört das Bestreben, sich nicht einfach treiben zu lassen und in den Tag hineinzuleben, sondern sich auch in einem etwas fortgeschrittenen Alter ruhig Ziele zu setzen. Überlegen Sie, was Sie schon immer machen wollten und wozu Ihnen in jüngeren Jahren einfach die Zeit fehlte! Solange Ihre Vorhaben Ihre physischen Möglichkeiten nicht überschreiten, ist alles erlaubt. Es muss nicht einmal ein neues Hobby sein: Auch soziales Engagement in einer karitativen Organisation kann sehr erfüllend sein!
Ebenfalls von essenzieller Bedeutung ist es, verlorenen Eigenschaften wie einem jugendlichen Aussehen und einer sportlichen Leistungsfähigkeit nicht nachzutrauern, sondern sich bewusst zu werden, dass man mit zunehmendem Alter dafür Fähigkeiten erworben hat, über die man früher nicht verfügte: Dazu gehören etwa Lebenserfahrung, eine gewisse Gelassenheit und Abgeklärtheit und nicht zuletzt das Privileg, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen! Damit fällt sowohl der berufliche als auch der private Stress weg, womit der Weg zu einem entspannten Leben frei wird, das es Ihnen gestattet, jeden Tag so zu nutzen, wie es Ihnen am besten gefällt – und allein darum müssten viele Junge Sie beneiden …

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