Ein intakter Verdauungstrakt ist die Grundvoraussetzung für einen gesunden Organismus. Lesen Sie hier, wie Sie dieses Wunderwerk der Natur in Schuss halten können!
Der menschliche Darm ist vielleicht nicht das attraktivste und sicherlich auch nicht das appetitlichste Organ des menschlichen Körpers, aber er ist für uns ebenso unentbehrlich wie Herz und Nieren, Lunge und Leber. Beim Menschen hat dieses schlauchförmige Gebilde eine Gesamtlänge von rund fünf bis sieben Metern, wobei seine Innenseite aufgrund der fein strukturierten und aus sogenannten Darmzotten bestehenden Oberfläche nicht weniger als 30 Quadratmeter umfasst!
Die ersten vier bis fünf Meter nimmt der Dünndarm ein, der sich wiederum in Zwölffingerdarm (lat. Duodenum), Leerdarm (lat. Jejunum) und Krummdarm (lat. Ileum) gliedert. Im Dünndarm werden einerseits die für den Organismus wichtigen Nährstoffe aus dem im Magen vorbereiteten Speisebrei herausgefiltert, andererseits wird dort ein erheblicher Teil der Abwehrzellen unseres Immunsystems ausgebildet.
Die übrige Länge von ein bis zwei Metern entfällt auf den Dickdarm, der den Dünndarm an drei Seiten umrahmt und sich in den Blinddarm (lat. Caecum) mit seinem leicht entzündlichen Wurmfortsatz (Appendix), den Grimmdarm (lat. Colon) und den Mastdarm (lat. Rectum) gliedert. Die Aufgabe des Dickdarms besteht vor allem darin, dem restlichen Speisebrei das wertvolle Wasser zu entziehen und diesen für die Ausscheidung vorzubereiten.
Das Gesundheitszentrum des Körpers
Somit übernimmt der Darm nicht nur die lebensnotwendige Funktion der Verdauung, also der Aufnahme von Nährstoffen, sondern reguliert auch den Wasserhaushalt im Körper und spielt eine wichtige Rolle für unsere Immunkraft und darüber hinaus für unser Hormonsystem. Angesichts dessen ist es nicht weiter erstaunlich, dass ein Darm, der nicht einwandfrei funktioniert, die Gesundheit des gesamten Organismus erheblich beeinträchtigen kann!
Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass der Darm richtig arbeitet – und das kann er nur, wenn die sogenannte Darmflora intakt ist. Darunter versteht man nützliche Mikroorganismen – vor allem Hunderte von unterschiedlichen Bakterienstämmen –, die im Darm leben und maßgeblich dazu beitragen, dass er seine Funktionen entsprechend erfüllen kann.
Nun nisten in unserem Darm nicht nur die „guten“ Mikroorganismen der Darmflora, sondern auch schädliche Bakterien, die wir mit der Nahrung aufnehmen und die sich in unserem Verdauungstrakt leider ebenfalls recht wohlfühlen. Diese können einerseits die Darmflora daran hindern, ihre Aufgaben in bewährter Weise wahrzunehmen, und andererseits bewirken, dass sich Krankheitserreger im Darm ausbreiten.
Aus diesem Grund ist es unerlässlich, regelmäßig dafür zu sorgen, dass das Wachstum der Darmflorabakterien gefördert und gleichzeitig die Vermehrung unerwünschter schädlicher Bakterien unterbunden wird. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen den erwünschten und den unerwünschten Bakterien im Darm, so sind Leiden die Folge, die von harmlosen Verstimmungen bis zu ernsthaften Erkrankungen des Verdauungstrakts reichen können!
Die nötige Unterstützung der Darmflora
Erste Symptome für eine Störung im Bereich der Darmflora sind für gewöhnlich Müdigkeit und Schlaflosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Völlegefühl und Blähungen, Durchfall, Verstopfung und unregelmäßiger Stuhlgang, aber auch eine unverhältnismäßige Gewichtszunahme. Sind andere Ursachen für die genannten Beschwerden definitiv auszuschließen, dann ist es wirklich höchste Zeit, etwas für die Darmgesundheit zu unternehmen!
In diesem Sinne gilt es, einerseits die Aufnahme jener Stoffe zu reduzieren, welche die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen, und andererseits verstärkt auf jene Nahrungsmittel zu setzen, welche das Verhältnis der Mikroorganismen im Darm wieder ins Lot bringen. Als schädlich für die Darmflora gilt in erster Linie eine ganze Reihe von Medikamenten, allen voran Antibiotika: Wer auf die bei der Einnahme von Antibiotika empfohlenen Probiotika lieber verzichten möchte, der sollte seiner Darmflora wenigstens etwas Gutes tun, indem er Biojoghurt mit rechtsdrehender Milchsäure täglich über einen längeren Zeitraum zu sich nimmt!
Doch auch regelmäßiger Alkoholkonsum sowie der Verzehr größerer Mengen von Zucker, aber auch von künstlichen Süßstoffen, wie sie in vielen Diätprodukten enthalten sind – ja sogar diverse Zahncremes und Mundwasser können zu einer Störung des Gleichgewichts in der Darmflora führen. Daher empfiehlt es sich, die betreffenden Lebensmittel und die anderen Risikofaktoren so weit wie möglich zu reduzieren!
Die richtige Ernährungsweise
Gleichzeitig gilt es, verstärkt auf den Konsum von Lebensmitteln zu setzen, welche die Darmflora gesund halten. Dazu gehört zunächst einmal eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen und resistenter Stärke ist, womit Obst und Gemüse, Salat und Vollkornprodukte, aber auch Weizenkleie, Leinsamen, Hirsegerichte und nicht zuletzt Hülsenfrüchte möglichst oft auf dem Speiseplan stehen sollten. Diese Nahrungsmittel fördern die Bildung von probiotischen Bakterien, die für eine gesunde Darmflora unentbehrlich sind.
Auch Sauerkraut enthält nicht nur jede Menge Vitamine, sondern die in ihm reichlich vorhandenen Milchsäurebakterien stärken die Darmflora und bekämpfen gleichzeitig krankheitsfördernde Bakterien. Die in Rettich, Meerrettich und Radieschen enthaltenen schwefelhaltigen Senföle töten ebenfalls schädliche Bakterien und Pilze in der Darmschleimhaut ab und sorgen damit vor allem bei älteren Personen, die nicht genügend Magensäure produzieren, für eine gesunde Darmflora. Auch die in Lauch und Knoblauch reichlich vorkommenden ätherischen Öle bekämpfen schädliche Bakterien und Pilze, während die schwefelhaltigen Aromastoffe gleichzeitig die Vermehrung wertvoller Darmbakterien fördern.
Zu guter Letzt unterstützen die in der Birne vorhandene Folsäure sowie Kalium, Kupfer und Phosphor ebenfalls den Darm dabei, Vitalstoffe besonders rasch aufzunehmen. Auf diese Weise reinigen Birnen den Darm, unterstützen die Darmflora bei der Arbeit und wirken darüber hinaus sogar gegen Verstopfung …
Achtung: Bitte betrachten Sie unsere Gesundheitstipps als unterstützende Maßnahmen und konsultieren Sie bei Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker!
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